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Plenum vom 21.07.2021, Aktuelle Debatte, Zwischen Trockenheit und Überschwemmungen

Mein Redebeitrag in der aktuellen Debatte am sächsischen Landtag zum Thema "Trockenheit und Überschwemmungen"

(Lars Rohwer) Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,

lassen Sie mich zum Anfang über viermal Anstieg sprechen. Anstieg der Weltbevölkerung - daraus schließen wir Anstieg des Energieverbrauchs. Das führt wiederum zum Anstieg der CO2-Emissionen. Dann können wir feststellen: Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur. Viermal Tendenz steigend.

Daraus schließen wir eine Gefahrenlage für das Klima. Extremwetterlagen häufen sich derzeit immer wieder. Hochwasservorsorge ist wichtiger denn je, wie man in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf dramatische Art und Weise aktuell sehen kann. Das betrifft aber auch sächsische Städte entlang des Flüsse. Wir haben bereits viel im Hochwasserschutz getan und tun es nach wie vor. Aber wenn zum Beispiel im Dresdner Osten für den Alten Elbarm jetzt endlich die Lösung gefunden worden ist, dann müssen wir dranbleiben. Zwanzig Jahre nach dem ersten verheerenden Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 haben wir nunmehr eine Lösung, die umgesetzt werden kann. Das muss jetzt auch erfolgen. Ich gehe davon aus, dass Staatsminister Günther das mit seinem Haus zielstrebig vorantreibt.

Für ebenso wichtig halte ich es aber, die weitere Sanierung der teilweise hundert Jahre alten Abwasserkanäle hier in Sachsen voranzutreiben.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist nach dem, was mir der DWA sagt, noch nicht überall in Sachsen umgesetzt. Deshalb brauchen wir für die Abwasserzweckverbände dringend eine Lösung des Förderstopps.

Jetzt werden wir nach meiner Rede die AfD hören. Ich hoffe, dass Sie den Unterschied zwischen kurzfristigen Wetterphänomenen von langfristigen Klimafolgen bzw. Klimaveränderungen in aller Tragweite auch unterschieden können.

Nehmen wir einmal das Beispiel des Ozons. Ein Gärtner sagte zu mir: "Als ich ein Kind war, konnte ich problemlos lange draußen spielen, ohne dass meine Haut rot wurde. Meine Enkel müssen heute bereits nach zehn Minuten den Sonnenschutz auftragen, weil sonst ihre Haut verbrennt." Das sind nur 30, 40 Jahre Unterschied. Also: Da ist schon etwas mit unserem Klima los. Darüber dürfen Sie nicht weiter hinwegschauen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der AfD.

Zurück zum Thema. Wir haben eine Aktuelle Debatte, in der es offensichtlich auch um die Überschwemmungen und das Wasser gehen soll. Auch hierbei möchte ich deutlich machen: Wir müssen lernen, mit Wasserknappheit umzugehen.

Bisher haben wir keinen flächendeckenden Wasserstress in Deutschland. Trotzdem gibt es regional große Unterschiede in der Wasserverfügbarkeit. Wir müssen mit der Industrie darüber sprechen, dass wir Trinkwasser nicht weiter für die betreiblichen Abläufe verwenden können, sondern dass wir Brauchwassersysteme benötigen.


Wir müssen vorsorgen. Dafür brauchen wir wiederum Wasserspeicher. Wir müssen Wasserressourcen aufbauen. Wir müssen die Wasserwiederverwendung immer mit bedenken und Wasserverteilungssysteme im Blick behalten. Das können wir auch bei uns zu Hause, im Privaten machen, genauso wie wir es von der Industrie fordern. Ich bin dankbar für die Debatte und dass wir heute miteinander diskutieren können.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit