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Sprach-Kitas müssen weiter bestehen!

In meinem Wahlkreis Dresden II – Bautzen II sind knapp 50 Einrichtungen von den Streichungen betroffen. Gemeinsam mit Dresden I (Wahlkreis von Markus Reichel MdB) sind es über 100 Kitas, die aus dem Bundesprogramm gefördert werden.

"Dieses erfolgreiche Modell zu einer gelungenen Integration darf von der Ampel-Regierung nicht zerschlagen werden!"

Lars Rohwer MdB

Der gemeinsame Sprachraum ist der Zugang zu unserer Gesellschaft. Ein solch erfolgreiches Programm einzustampfen, ohne eine Alternativfinanzierung zu entwickeln, ist verantwortungslos und hat weitreichende Konsequenzen. Es hemmt Integration und verhindert Teilhabe. Dabei geht es in gleichem Maße um die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Kita-Bereich sowie die vielen in diesem Jahr nach Deutschland vertriebenen Kindern aus der Ukraine. Alle Kinder brauchen gleichermaßen Unterstützung und sind damit in den Sprach-Kitas gut aufgehoben.

Der Beschluss des Bundeskabinetts, nach mehr als zehn Jahren die Mittel für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ zu streichen, ist völlig unverständlich. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel noch versichert, dieses Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Da etwa 40 Prozent der Kita-Kinder einen Migrationshintergrund haben, war dieser Ansatz gut und richtig. Eine Chance auf Interaktion, Teilhabe und letztlich Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Ganz zu schweigen von den Folgen der Corona-Pandemie, die mit Hilfe des Sprachprogramms zumindest abgemildert werden können.

Der Unionsfraktion ist es unverständlich, dass die Unterstützung dieses erfolgreichen Programms ausgerechnet in einer Zeit beendet werden soll, in der zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen. Wir fordern eine Lösung für das Bundesförderprogramm „Sprach-Kitas“ jetzt in die Wege zu leiten und die einseitige Mittelstreichung von Seiten des Bundes zu stoppen.“

Zum Hintergrund

Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten aus dem Programm bisher 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, die sprachliche Bildung in den Kita-Alltag zu integrieren. Wir alle wissen, wie wichtig frühkindliche Bildung ist. Bei Kindern mit Unterstützungsbedarf legen die Sprach-Kitas das Fundament für schulischen und beruflichen Erfolg. Zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, was hier in jungen Jahren versäumt wird, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer und für die Staatskasse deutlich teurer.