Rohwer 221108 Ag Bildung 043 Michael Wittig

Rohwer: Herr Dr. Heckemann, es ist Zeit zu gehen

CDU-Bundestagsabgeordneter Lars Rohwer fordert anlässlich des Editorials „Humangenetik“ von Dr. med. Klaus Heckemann (Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen) dessen Rückzug

„Es ist eigentlich nicht meine Art mich zu allen möglichen Themen zu äußern, aber diesmal erscheint es mir notwendig. Herrn Dr. Heckemanns formulierte Empfehlung eines genetischen Screenings für alle Frauen mit Kinderwunsch mit dem Ziel der negativen Selektion von Menschen mit Anlageträgerschaften für genetisch bedingte Krankheiten ausgerichtet auf eine signifikante Kosteneinsparung in der gesetzlichen Krankenversicherung, erschüttert mich persönlich zutiefst, insbesondere jedoch als ehrenamtlicher Präsident der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG). Die Kraftanstrengungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Prävention sind mir qua meiner Funktion umfänglich vertraut. Die von Herrn Dr. Heckemann entworfene Vision von ‚Eugenik im besten Sinn‘ gehört ganz sicher nicht dazu und läuft dem ärztlichen Berufsethos absolut zuwider.

Die Würde des Menschen ist unantastbar und ungeborenes Leben gehört geschützt!

Lars Rohwer

Herr Dr. Heckemann beschädigt mit seinem veröffentlichten Gedankenexperiment den Ruf des sächsischen Gesundheitswesens. Er überschreitet bewusst Grenzen, die aus gutem Grund nicht überschritten werden sollen.

Aus meiner Sicht hat sich Herr Dr. Heckemann als oberster Repräsentant der ambulanten, sächsischen Ärzteschaft disqualifiziert. Herr Dr. Heckemann, erkennen Sie bitte angesichts des bereits eingetretenen Reputationsschadens für den Freistaat Sachsen, es ist Zeit zu gehen.“

Lars Rohwer, MdB und ehrenamtlicher Präsident der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.