Briesnitz

Der 1921 eingemeindete Dresdner Stadtteil Briesnitz gehört zum Ortsamtsbereich Cotta und liegt im Westen von Dresden. Der Stadtteil grenzt an die Elbe sowie die Stadtteile Kemnitz, Cotta, Omsewitz und Leutewitz.

Erstmals wurde Briesnitz 1071 als „Bresnice“ urkundlich erwähnt und war einst Standort einer slawischen Wallanlage. Hier entstand im Zuge der deutschen Ostkolonisation ein deutscher Burgward, der den politischen und kirchlichen Mittelpunkt der Orte im oberen Elbtal bildete. Reste der Wehranlage wurden 1991 bei Bauarbeiten an der Meißner Landstraße entdeckt und können bis heute besichtigt werden.

Der Burgward Briesnitz verlor im 13. Jahrhundert seine militärische Funktion und wurde im Mittelalter Sitz eines bischöflichen Gerichts, dem zeitweise 40 Orte unterstanden. Mit der Reformation endete 1539 die Herrschaft des Bischofs von Meißen und Briesnitz gehörte nun dem Amt Dresden.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde Briesnitz als Wohnort von wohlhabenden Dresdner Familien entdeckt, die hier Landbesitz erwarben. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in Briesnitz weitere Siedlungen und Gewerbebetriebe, die die dominierende Landwirtschaft zunehmend zurückdrängten. 1904 wurde bei Brunnenbohrungen an der Meißner Landstraße eine eisenhaltige Mineralquelle entdeckt, die 1910 zur Gründung der "Briesnitzer Stahlquelle GmbH" führte.

Der wirtschaftliche Aufschwung und die wachsende Einwohnerzahl machten nun auch eine Verbesserung der Verkehrsanbindung erforderlich. 1875 entstand die Bahnstrecke von Dresden über Cotta - Cossebaude nach Berlin. Allerdings musste Briesnitz wegen der ungünstigen topografischen Lage auf eine eigene Station verzichten. Stattdessen verkehrte ab 1875 eine privat betriebene Pferdeomnibuslinie von Briesnitz nach Dresden. Mit der Verlängerung der Straßenbahnstrecke vom Cottaer Schusterhaus nach Cossebaude wurde diese 1906 überflüssig. Die Bahn nahm am 27. September ihren Betrieb auf, erhielt 1938 eine neue Trassenführung entlang der Meißner Landstraße und wurde 1990 durch eine Buslinie ersetzt. Zeitweise besaß Briesnitz auch eine Dampfschiffstation sowie einen kleinen Hafen am Elbufer, über welchen vorrangig Ziegel und Kohle transportiert wurden.

1912 wurde mit dem Bau einer Eigenheimsiedlung auf Briesnitzer Flur, nach dem Vorbild der Gartenstadt Hellerau, begonnen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden insgesamt 138 Häuser mit Gärten, Spielplätzen und öffentlichen Grünflächen. Nach der Eingemeindung 1921 wurde diese Siedlung bis zum Eintritt des 2. Weltkrieges 1939 erweitert, allerdings ab 1927 nur noch mit Reihenhäusern. Der architektonische Baukomplex steht heute unter Denkmalschutz.

Mit dem Ausbau des Autobahnzubringers 1938 und der neu trassierten Meißner Landstraße wurde die historisch gewachsene Ortsstruktur erheblich verändert. Rund um die Briesnitzer Kirche sind jedoch noch eine Reihe historischer Gebäude des alten Dorfkerns erhalten. Nach der Wiedervereinigung folgten außerdem einige moderne Wohnsiedlungen.

Seit einiger Zeit bemüht sich ein Verein um die Wiederherstellung des Volksparkes Briesnitz entlang der Meißner Landstraße, den ich bei seiner Arbeit mit meinen Möglichkeiten unterstütze. Auch das neben dem Briesnitzer Volkspark gelegene Theater Junge Generation unterstütze ich nach Kräften, den Umzug in das Kraftwerk Mitte sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Wir verlieren im Dresdner Westen ein wichtiges und erhaltenswertes Jugendtheater. Wir gewinnen in der Dresdner Innenstadt aber eine weitere Attraktion.

Die Briesnitzer Kirche

Die heutige Kirche entstand um 1260 und gehört somit zu den ältesten Kirchen in Dresden und Sachsen. In ihren Grundzügen ist sie bis zur Gegenwart erhalten geblieben. Ihr heutiges Gesicht erhielt die Kirche 1882 durch Umbau und Sanierung unter der Leitung des Dresdner Baurats Möckel.

Durch die erhöhte Lage der Kirche ist sie von vielen Punkten Dresdens aus erkennbar. Darüber hinaus können die Besucher vom Turm aus einen besonders schön Ausblicke elbaufwärts zum Stadtzentrum und zu den Bergen des Elbsandsteingebirges sowie elbabwärts in die Lößnitz und das Meißener Land genießen.

Aus Sorge um den baulichen Zustand des Kirchturmes hat sich im Jahr 2005 der Förderverein Kirche Dresden-Briesnitz e.V. gegründet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kirchgemeinde bei der baulichen Instandsetzung und Erhaltung sowie der Verbesserung der Nutzbarkeit des Kirchengebäudes ideell und finanziell zu unterstützen.