Dölzschen

Der Ortsteil Dölzschen liegt an der südwestlichen Stadtgrenze und grenzt an die Stadtteile Plauen, Naußlitz, Löbtau und Roßthal.

Archäologische Funde auf der Dölzschener Höhe belegen Besiedlungsspuren aus der frühgeschichtlichen Zeit (ca. 3000 v. Chr.). Dennoch wurde die aus einem slawischen Rundplatzdorf hervorgegangene Siedlung oberhalb des Plauenschen Grund erstmals 1144 in einer Urkunde Kaiser Konrad III. als Besitz des Domstifts Meißen erwähnt. 1559 wurde das Dorf dann dem Prokuraturamt Meißen unterstellt. Zu den späteren Grundherren gehörten ab 1651 der Besitzer des Pesterwitzer Rittergutes Reichbrod von Schrenkdorff und ab 1736 die in Roßthal ansässige Familie von Nimptsch, welche 1742 ein Lusthaus oberhalb des Plauenschen Grundes errichten ließ. An dessen Stelle steht heute die Begerburg.

Der Dorfkern entstand in seiner jetzigen Form nach den Zerstörungen 1813, die lediglich ein Gehöft unbeschadet überstand. 1813 lieferten sich Österreicher und Franzosen auf den Feldern zwischen Pesterwitz, Roßthal und Dölzschen schwere Gefechte und schossen dabei auch Dölzschen in Brand. Neben dem Ackerbau war früher in Dölzschen auch der Obst- und Weinbau von Bedeutung. Mit dem Wiederaufbau begann auch die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie im Plauenschen Grund, darunter das Eisenhammerwerk Dölzschen (später König-Friedrich-August-Hütte) und die Neumühle aus der die König-Friedrich-August-Mühlenwerke AG hervorging. Mit der Anlage der Steinbrüche im Plauenschen Grund verschwanden nach 1860 fast alle Weinterrassen in diesem Gebiet.

Neben dem alten Dorfkern und der im Weißeritztal gelegenen Siedlung Niederdölzschen entstanden ab 1900 weitere Wohngebiete zwischen Dölzschen und Plauen/Löbtau, die heute als Hohendölzschen bezeichnet werden. Der Zuzug begüterter Geschäftsleute, Fabrikanten und Beamter ließ die Steuereinnahmen des Ortes anwachsen und ermöglichte neben dem Ausbau des Straßennetzes auch die Förderung von Sport und Kultur. So entstand 1928 ein Sportplatz sowie eine Turn- und Festhalle für öffentliche Veranstaltungen. Ferner wurde das bereits bestehende Luftbad zum Schwimmbad ausgebaut und ein gemeindeeigener Friedhof mit Kapelle angelegt.

Bereits 1923 wurde die Gemeinde Roßthal mit ihrem Ortsteil Neunimptsch zu Dölzschen eingemeinden. 1945 wurde die Gemeinde dann ein Stadtteil von Dresden.

Bis heute ist Dölzschen ein ruhiger Wohnvorort geblieben, in dem vor allem Einfamilienhäuser und Villen dominieren. Einige Ergänzungsbauten entstanden nach 1990 auf den noch vorhandenen Freiflächen. Seit 2004 unterquert die Autobahn A 17 die Ortsflur und führt in der Nähe der Begerburg auf einer 30 Meter hohen Brücke über den Plauenschen Grund.