Niederwartha

Der Ortsteil Niederwartha liegt an der westlichen Grenze Dresdens und ist Teil der Ortschaft Cossebaude.

Bereits im 7. Jahrhundert wurde Niederwartha von Slawen besiedelt, die oberhalb des heutigen Ortes einen Burgwall anlegten. Erstmals wurde Niederwartha 1205 urkundlich erwähnt. Der Ortsname bezieht sich auf diese frühgeschichtliche Wehranlage, denn das althochdeutsche Wort "warta" bedeutet "Siedlung, von der aus gelauert, ausgespäht, ausgeschaut wird". Mit der Errichtung des Burgwards Briesnitz verlor Niederwartha an Bedeutung und blieb bis in die jüngere Vergangenheit ein kleines Bauerndorf, das bevorzugt von der Viehhaltung und vom Obstbau lebte.

1466 kam der Ort in den Besitz der Herren von Saalhausen, die die benachbarte Siedlung Gruna in die Niederwarthaer Flur einbezogen. Bereits um 1485 soll sich in Niederwartha auch ein Fährübergang befunden haben. Hinzu kamen drei Mühlen sowie der Gasthof an der Landstraße nach Meißen. Zum Schutz vor Hochwasser legten die Bewohner zwischen 1765 und 1790 am Elbufer Dämme an.

1875 wurde die Eisenbahnverbindung Dresden-Berlin errichtet, hierfür entstand eine Elbbrücke in Niederwartha. Die verbesserten Verkehrsbedingungen und die wenig später eingerichtete Dampferanlegestelle trugen dazu bei, dass der Ort sich zu einem beliebten Ausflugsziel der Dresdner entwickelte. Ab 1927 errichtete die Energieversorgung Groß-Dresden AG das Pumpspeicherwerk Niederwartha mit einem oberen und unteren Staubecken. Das 1930 in Betreib genommene Pumpspeicherwerk Niederwartha war eines der ersten Kraftwerke dieser Art weltweit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage demontiert und als Reparation nach Russland transportiert. 1954 konnte die Anlagen in Niederwartha wiederaufgebaut werden und ist heutzutage noch immer in Betrieb. Aufgrund der drohenden Schließung des Werkes hat sich im November 2012 unter der Federführung von Lars Rohwer eine Bürgerinitiative gegründet.

Niederwartha blieb von größeren Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg verschont, lediglich die Eisenbahnbrücke fiel in den letzten Kriegstagen der Sprengung zum Opfer. 1974 folgte die Eingemeindung Niederwarthas nach Cossebaude, welches seit 1997 zu Dresden zählt. In den letzten Jahren entstanden einige Neubauten sowie 2006/12 eine neue Elbquerung.