Roitzsch

Der Gompitzer Ortsteil Roitzsch liegt linkselbisch im Westen der Stadt Dresden auf der Meißner Hochland genannten Hochfläche. Roitzsch gilt als der bevölkerungsärmste Ortsteil Dresdens.

Archäologische Funde auf dem heutigen Roitzscher Gebiet stammen aus der Jungsteinzeit (5.000 v. Chr.) und werden der Bandkeramiker Kultur zugeordnet. Die später slawische Siedlung wurde erstmals 1071 als "Grodice" urkundlich erwähnt und zählt somit zu den ältesten Siedlungen der Region Dresden. Laut Urkunde des Bischofs Benno gehörte Roitzsch damals zum Burgward Woz, welches sich in Niederwartha befand.

1408 gab der Markgraf zu Meißen mehreren Angehörigen der Familie Busmann einige Güter in Roitzsch zum Lehen. Später unterstand es dem Rittergut Scharfenberg, welches im den Besitz der Familie von Miltitz war. Diese übten bis ins 19. Jahrhundert die Grundherrschaft über Roitzsch aus.

1850 wurde Roitzsch zur Landgemeinde und gehörte dem Gerichtsamt Wilsdruff an. Später kam die kleine Siedlung zum Amt Dresden. Das Dorf, welches nur aus wenigen Gehöften besteht, besaß wahrscheinlich nie mehr als 100 Einwohner und wurde 1950 gemeinsam mit Steinbach zum Nachbarort Unkersdorf eingemeindet. 1974 kam es zur Gemeinde Gompitz und wurde mit dieser 1999 nach Dresden eingemeindet.

Bis heute sind um den alten Dorfplatz noch einige historische Bauerngüter aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben.