Unkersdorf

Der Gompitzer Ortsteil Unkersdorf ist der westlichste Teil der Landeshauptstadt Dresden und wird von den Autobahnen A4 und A17 begrenzt.

Unkersdorf entstand vermutlich bereits im 11. Jahrhundert als slawische Siedlung. Erstmals wurde der Doppelrundling 1350 als "villa Vnkersdorf" erwähnt und gehörte dem Bischof von Meißen. Als bischöfliches Lehen bildete Unkersdorf ein besonderes Gericht und besaß eine eigene Kirche. 1450 ging der Ort als Lehen an Georg von Miltitz und unterstand dem bischöflichen Amt Briesnitz.

Die von der Landwirtschaft geprägte Gemeinde wurde im 17. und 18. Jahrhundert durch Kriege in Mitleidenschaft gezogen. So plünderten 1637 kaiserliche Soldaten den Ort im Dreißigjährigen Krieg. 1759 richtete der preußische Prinz Heinrich im Pfarrhaus von Unkersdorf für mehrere Wochen sein Hauptquartier ein.

Von den tiefgreifenden Veränderungen der Industrialisierung blieb das Dorf weitgehend verschont und war bis in die jüngste Vergangenheit ein Bauerndorf. Erst 1909 wurden die Gehöfte an das Elektrizitätswerk "Elbtal" in Cossebaude angeschlossen. 1950 wurden die Nachbarorte Roitzsch und Steinbach eingemeindet. 1974 kamen alle drei Dörfer zu Gompitz und wurden 1999 nach Dresden eingemeindet.

Die Unkersdorfer Kirche

Die Unkersdorfer Kirche entstand bereits im 14. Jahrhundert. 1586 und 1613 wurde die Kirche durch den Tharandter Baumeister Johann George Lorenz umgebaut. Eine Erneuerung der Kirche erfolgte 1697, wobei sie ihren Dachreiter erhielt. Die durch die Einquartierung von preußischen Truppen entstandenen Schäden an der Kirche wurden 1766 beseitigt. Weitere Renovierungen erfolgten im 19. Jahrhundert, hierbei erhielt die Kirche 1896 neue Glocken und eine Orgel.

Im Inneren befinden sich heute noch einige interessante historische Ausstattungsstücke, darunter Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, die geschnitzte Kanzel mit Darstellungen biblischer Figuren sowie ein Rokoko-Taufstein. Zu den Zeugnissen der Vergangenheit gehören auch ein vergoldeter Kelch, der 1521 als Geschenk nach Unkersdorf kam sowie die Kirchenbücher, die seit 1580 lückenlos vorhanden sind.