Merbitz 2

Merbitz

Der Ortsteil Merbitz liegt im Westen der Landeshauptstadt Dresden auf der Meißner Hochland genannten Hochfläche und gehört seit 1994 zur Gemeinde bzw. Ortschaft Mobschatz.

Merbitz entstand ursprünglich bereits im 10. Jahrhundert als slawischer Rundling und wurde erstmals 1332 in einer Schenkungsurkunde an das St.-Afra-Kloster in Meißen als "Merenwicz" erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von einem altsorbischen Personennamen ab. 1378 gehörte Merbitz zum größeren Teil dem St.-Afra-Kloster, ein kleiner Teil gehörte der Dresdner Bürgerfamilie Busmann. Diese Zweiteilung des Ortes blieb bis ins 19. Jahrhundert bestehen.

Der kleinere Teil kam 1429 in den Besitz des Dresdner Maternihospital. Der größere Teil hingegen war ab 1445 Besitz des auf Scharfenberg ansässigen Dietrich von Miltitz. 1580 gelangte dieser Teil von Merbitz an den Kurfürsten und unterstand nun direkt dem Amt Dresden.

Haupterwerbszweig der Merbitzer war neben der Landwirtschaft der Obst- und Weinanbau. Noch heute hat sich oberhalb des Zschonergrundes ein alter Bauernweinberg erhalten, der zu den ältesten Anlagen seiner Art im Dresdner Umland gehört. Das dazu gehörige Weinberghäuschen mit Eingangsportal stammt von 1794. Um die Anbauflächen für Obst zu erweitern, ließen die Bauern ab dem 17. Jahrhundert die Hänge des Zschonergrundes abholzen.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Merbitz eine selbstständige Landgemeinde und blieb bis zum Ersten Weltkrieg ein wichtiges Obstanbaugebiet. In der Baumblütezeit war der Ort ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner, mit einem herrlichen Blick über das Elbtal. Mit dem Bau der Autobahn im 1935/36 wurden diese landschaftlichen Reize beeinträchtigt.

1950 wurde Merbitz schließlich als Ortsteil nach Brabschütz eingemeindet, 1994 kam der Ort zur Gemeinde Mobschatz und 1999 wurde es Teil der Landeshauptstadt.

In den 1990er Jahren entstand am Ortsrand ein neues Gewerbegebiet, in dem sich einige Unternehmen ansiedelten. So auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum von der Firma TechniSat Digital GmbH, indem mittlerweile mehrere Hundert Ingenieure beschäftigt sind. Im alten Ortskern hingegen sind noch zahlreiche Bauernhöfe aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.