Der Mobschatzer Ortsteil Podemus liegt linkselbisch im Westen auf der Meißner Hochland genannten Hochfläche.
Der slawische Rundling Podemus wurde 1349 erstmals erwähnt, als ein Herr von Podemiz den Nachbarort Brabschütz als Lehen erhielt. 1405 belehnte Markgraf Wilhelm den Meißner Weihbischof Nikolaus mit dem Dorf und Vorwerk Podemus, welches in der Folge mehrfach seinen Besitzer wechselte. In der Regel übten hohe Kirchenbeamte die Grundherrschaft über Podemus aus. Nach der Reformation wurde der Ort dem Prokuraturamt Meißen unterstellt, die Gerichtsbarkeit ging allerdings 1559 an das Amt Dresden.
Bis in die jüngste Vergangenheit blieb Podemus ein Bauerndorf, dessen Erwerbsquelle hauptsächlich im Obst- und Gartenbau bestand. Auch einige Weinberge waren früher angelegt gewesen. Die unterhalb des Dorfes gelegene Zschonermühle entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel. 1950 wurde das Dorf mit seinen ca. 200 Einwohnern nach Brabschütz eingemeindet und kam mit diesem 1994 zu Mobschatz. Seit 1999 ist auch Podemus Ortsteil von Dresden.
Noch heute haben sich im Dorfkern einige historische Gebäude erhalten, wie bspw. der Gasthof "Hotel de bücke dich", die ehemalige Schmiede, das alte Schulhaus und das frühere Vorwerk. Die Schmiede gehörte einst zur Zschonermühle, daran erinnert noch das Müllerwappen über dem Eingang. Die 1864 in Podemus gebaute einzige Scheunenwindmühle der Welt wurde 1974 abgebaut und steht heute im brandenburgischen Saalow.
Vorwerk Podemus
Das Vorwerk Podemus geht auf eine bereits im 11. Jahrhundert erwähnte Gutswirtschaft zurück, die sich bis zur Reformation im Besitz des Meißner Domkapitels befand. Danach gelangte das Gut in bäuerlichen Besitz und wurde 1793 in seiner heutigen Form als Vierseithof neu aufgebaut. Bis zur zwangsweisen Eingliederung in die LPG "Karl Marx" im Jahr 1960 war das Vorwerk in Besitz der Familie Probst. 1991 erhielt diese ihr Eigentum zurück und sanierten die stark verfallenen Gebäude schrittweise.
Heute ist das Gut unter dem Namen "Vorwerk Podemus" ein prämierter Musterhof für ökologische Landwirtschaft, mit eigenem Getreide- und Feldfruchtanbau, Viehwirtschaft und Fleischerei. Zudem bietet der eigene Hofladen eine breite Auswahl an Bio-Produkten aus der Region. In den vergangenen Jahren hat die Familie Probst expandiert und eine Reihe von Biomärkten in Dresden, Radebeul und Bautzen eröffnet.