Diese Woche war keine normale Sitzungswoche, sie stand vielmehr ganz im Zeichen des Bundeshaushaltes. Wir hatten Haushaltswoche, wichtige Entscheidungen mussten endlich getroffen werden. Die Beratungen zum Bundeshaushalt 2024 waren chaotisch. Es gab keine Eckwerte und der Regierungsentwurf kam verspätet. Dann traf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu unserer Klage gegen den Zweiten Nachtragshaushalt 2021 die Ampel völlig unvorbereitet. Das höchste deutsche Gericht verwarf den Haushalt 2021 als nichtig. Ein Plan B war - trotz Ankündigung - auf Seiten der Bundesregierung nicht vorhanden. Nach zwei Bereinigungssitzungen mit insgesamt rund 25 Stunden Beratungszeit wurde ein Haushalt verabschiedet, der nicht zu einer Aufbruchstimmung in Deutschland führen, sondern bei vielen Bürgern und Unternehmen für Frust und Angst um die eigene Existenz sorgen wird. So werden die Lkw-Maut, die Luftverkehrsabgabe und der CO2-Preis erhöht. Die Mehrwertsteuerermäßigung auf Speisen im Restaurant wird zurückgenommen, ebenso wie - perspektivisch - die Agrardieselrückvergütung für die Bauern. Zusätzlich wird eine Plastikabgabe eingeführt.
Die Ministerien leisten gerade einmal einen Sparbetrag von 1,4 Milliarden Euro. Ansonsten agiert die Bundesregierung mit Verschiebebahnhöfen, Hoffnungswerten und Einnahmeverbesserungen durch höhere Belastungen. Werfen wir einen kurzen Blick auf den Haushalt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Koalition trägt vor sich her, der Einzelplan 30 (wohinter sich ebenjener Haushalt verbirgt), würde im Vergleich zum Vorjahr sogar um 30 Mio. Euro erhöht werden. DOCH gleichzeitig wurde das Sondervermögen für den Digitalpakt aufgelöst und nun gehen erstmals die Ausgaben für den Digitalpakt aus dem Einzelplan 30. Das sind für 2024 beachtliche 1,25 Mrd. Euro. Real betrachtet sinkt der Einzelplan also um rund 1,2 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr. Da die Inflation währenddessen auch nicht zu ignorieren, ist, müsste man die Rechnung noch erweitern. Im Gesamtjahr 2023 waren die Verbraucherpreise in Deutschland um rund 6 Prozent gestiegen. Zusätzlich zu den 1,2 Mrd. Euro fehlen durch die Erhöhung der Preise grob überschlagen also weitere 1,2 Mrd. Euro (6 Prozent des Gesamthaushalts 21,49 Mrd. Euro) > zusammen rund 2,5 Mrd. Euro. Hier wird von der Koalition leider Augenwischerei betrieben, anstatt der Realität ins Auge zu blicken.