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Inklusive Bildung

Inklusive Bildung stärken – bessere Teilhabe am Unterricht ermöglichen

In Deutschland leben 81 Millionen Menschen, jeder achte davon hat eine Behinderung. Inklusive Bildung ist also kein Nischenthema. Klar, nicht sehen, hören oder gehen können – das sind Arten von Beeinträchtigungen, die wohl allen bekannt sind. Doch es gibt auch viele andere Beeinträchtigungen, die kaum jemand sieht oder kennt.

Rund 8 Prozent der Schülerinnen und Schüler benötigen einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Dazu zählen Kinder mit einer körperlichen Beeinträchtigung genauso wie Kinder mit einer Lernschwäche oder Verhaltensauffälligkeiten.

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Herausforderungen in Schulgebäuden für körperlich beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler

Treppauf, treppab in der Schule, Spinde zu hoch; es fehlen behindertengerechte Toiletten oder höhenverstellbare Tische. Oder denken wir nur an einen auf die körperlichen Möglichkeiten abgestimmten Sportunterricht. Im Schulalltag einer deutschen Schule lauern so einige Herausforderungen für körperlich behinderte Kinder. Inklusive Bildung bedeutet hier ganz praktisch, die baulichen Voraussetzungen in unserem Bildungssystem zu schaffen. Wenn man dann noch beachtet, dass barrierefreie Räumlichkeiten für zehn Prozent der Bevölkerung unentbehrlich sind, für 40 Prozent notwendig und für die gesamte Bevölkerung komfortabel und ein wichtiges Qualitätsmerkmal, sollten wir darüber eigentlich gar keine Diskussionen mehr führen.

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„Wissen, wie es geht“ – Wege für eine bessere inklusive Bildung

Am 13. Dezember 2006 haben die Vereinten Nationen die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beschlossen. Drei Jahre später hat Deutschland diese Konvention unterschrieben und sich damit verpflichtet, inklusive Bildung umzusetzen. Das bedeutet, dass wir als Gesellschaft Vielfalt als normal akzeptieren und unser Miteinander darauf ausrichten. Gleichzeitig ist der Bund in der Verantwortung, gemeinsam mit den Bundesländern die Rahmenbedingungen für inklusive Bildung zu fördern.

Als Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für inklusive Bildung ist es mein Ziel, die Qualität und das Angebot inklusiver Bildungsangebote nachhaltig zu steigern. Jedes Kind soll an der Schulform lernen können, die individuell am besten zu ihm passt. Dabei ist es besonders wichtig, dass Regelschulen so ausgestattet sind, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen dort gemeinsam lernen können.

Doch oft stehen Eltern und Lehrkräfte nach der Diagnose einer Beeinträchtigung vor vielen Fragen. Welche Möglichkeiten bietet die Sonderpädagogik? Welche Technologien und Lehrmethoden können den Schulalltag erleichtern? Häufig fehlt es an klaren Antworten. Lehrkräfte müssen sich innovative Ansätze für den Unterricht oft selbst erarbeiten – ein Zustand, den wir ändern müssen.

Auch in der Forschung muss sich etwas tun. Obwohl Forschung im Bereich inklusiver Bildung stattfindet, sind die Erkenntnisse häufig verstreut und schwer zugänglich. Wir brauchen eine zentrale Anlaufstelle, die das Wissen und Know-how an einem Ort bündelt und für die Lehrkräfte, Sonderpädagogen, Eltern und die Wissenschaft selbst zugänglich macht.

Inklusive Bildung ist kein Selbstläufer, sondern eine Aufgabe, die Engagement, Innovation und Zusammenarbeit erfordert. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass kein Kind zurückgelassen wird und jeder die bestmögliche Förderung erhält.

Lars Rohwer