Für mich als Dresdner ist dieser Tag ganz besonders. Der Mauerfall am 9. November 1989 machte den Weg frei für die Deutsche Einheit und ermöglichte die Wiedervereinigung Europas. Als ich an diesem Abend nach Hause kam und die Pressekonferenz von Schabowski im Fernsehen sah, hätte ich nicht gedacht, dass ich am nächsten Morgen im Jugendradio DT64 höre: "die Mauer ist offen!"

Vier Wochen später bin ich selbst das erste Mal von Berlin-Schönefeld auf die Westberliner Seite rübergegangen und bin das erste Mal U-Bahn gefahren. Eine wahrlich bewegende Erinnerung. Heute darf ich für Dresden im Deutschen Bundestag arbeiten.

Am 33. Jahrestag des Mauerfalls gedenken wir all denen, die sich für unsere Freiheit und Demokratie eingesetzt haben. Die Mauer war für uns DDR-Bürger das sichtbare Symbol für die engen Grenzen in diesem Staat. Weit mehr als 600 Menschen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Sie ertranken in Gewässern, erlitten tödliche Unfälle oder begingen Selbstmord bei ihrer Entdeckung.

Mit dem Blick in das Buch der Berliner Mauertoten gedenke ich heute auch jenen, denen die ganz persönliche Suche nach Freiheit auf schreckliche Art ihr Leben gekostet hat!