Die Ortschaft Altfranken liegt im Westen von Dresden zwischen der
Dresdner Ortschaft Gompitz und der Freitaler Ortschaft Pesterwitz. 1997
wurde sie als erste Ortschaft des Dresdner Umlandes zur Stadt Dresden
eingemeindet.
Erstmals wurde Altfranken 1311 in einer Urkunde
erwähnt und gehörte als Domherrengut bis zur Reformation dem Hochstift
Meißen. 1517 übertrug Bischof Johann IV. den Ort der Vikarie St. Annen
in Meißen. Erst mit der Reformation und der Bildung des Prokuraturamtes
Meißen 1581 endete die kirchliche Herrschaft in Altfranken. 1616 wurde
Michael Gerlach, Prokuraturverwalter des Amtes, als Lehnsherr von
Pesterwitz und Altfranken ernannt. Einige Jahre später ging das
Rittergut in bürgerlichen Besitz über.
Seit 1655 gehörte Altfranken zum Amt Dresden. 1787 wurde der bisher
zum Pesterwitzer Rittergut gehörende Ort zum selbstständigen Rittergut
erklärt, dessen Besitzer jedoch nur eingeschränkte Rechte hatten. Nach
den Befreiungskriegen Anfang des 19. Jahrhunderts wechselten Ort und
Rittergut häufig ihren Besitzer.
Über die Region hinaus wurde
Altfranken bekannt durch den Grafen von Luckner, der Mitte des 19.
Jahrhunderts das Rittergut Altfranken erwarb und das Schloss Altfranken
mitsamt einem nach englischem Vorbild angelegten Landschaftspark
errichten ließ. Der im neogotischen Tudorstil gestaltete Bau wurde von
Graf von Luckner unter der Mitwirkung des Architekten Karl Alexander von
Heideloff zum Teil selbst entworfen. Nach dem Freitod des Grafen ging
1865 das Schloss in den Besitz seines Sohnes Nikolaus Felix über. Dieser
ließ den Bau 1874 nach Plänen von Hofbaurat Bernhard Krüger erweitern
und im Stil eines gotischen Kastells mit Zinnenmauern, Toranlage und
Wachtürmen umgestalten. Nach dessen Tod 1902 übernahm seine Witwe das
Anwesen und richtete im Schloss ein Stift für adlige Damen ein, welcher
bis 1934 bestand. Da die Nachfahren kein Interesse am Altfrankener
Besitz zeigten, verfiel das Schloss immer mehr und wurde letztlich 1939
von den Nazis erworben und abgerissen. An der Stelle des Schlosses
sollte eine Führerschule der Hitlerjugend entstehen. Kriegsbedingt wurde
der Bau allerdings nicht begonnen. Der verwilderte Landschaftspark
wurde 1960 von der Gemeinde wieder hergerichtet. Heute steht auf dem
ehemaligen Schlossgelände ein modernes Hotel.
Nach der Deutschen
Einheit sind in Altfranken zwischen dem alten Dorfkern und der
Kesselsdorfer Straße neue Wohnsiedlungen entstanden, die zu einem
starken Anwachsen der Einwohnerzahl führten. Ferner wurde auch ein
Gewerbegebiet mit Einkaufmöglichkeiten geschaffen.