Unsere Erwartung an die Regierungserklärung des Bundeskanzlers waren eindeutig: Klarheit und Wahrheit sind nicht nur die richtigen Grundsätze in der Haushaltspolitik, sondern ein guter Maßstab für jedwedes politisches Handeln. Geliefert hat er leider - wie erwartet - nicht.
Scholz hat sich viel Zeit gelassen und trotzig alles aufgelistet, was das Leben und Wirken der Ampel so schwer und teuer gemacht hat. Damit hätte er in der Schule leider das Thema verfehlt. Denn, dass wir an vielen Stellen (viel) Geld gebrauchen könnten, stellt eigentlich keiner in Frage. Uns und dem Bundesverfassungsgericht geht es um die Art und Weise, sich Geld zu beschaffen, was nicht da ist. In seinen Ausführungen erwähnte der Kanzler dann auch weder die damaligen Warnungen des Bundesrechnungshofes bezüglich des haushälterischen Taschenspielertricks noch, dass Finanzstaatssekretär Werner Gatzer, der bereits unter Scholz und anderen Finanzministern zuvor tätig war, gerade erst von Finanzminister Christian Lindner in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde.