Klotzsche

Dresden-Klotzsche

In einer Lehnsurkunde aus dem Jahre 1309 wird Klotzsche zum ersten Mal als "Kloiczowe" (slaw. = Rodung od. Quelle) genannt.

Die nach dem großen Dorfbrand von 1802 erst 1810/11 wieder errichtete Dorfkirche und die ebenfalls aus dieser Zeit noch vorhandenen Fachwerk-Altbauten verdeutlichen eindrucksvoll die ehemalige Bau- und Wohnweise der dörflichen Bevölkerung.

Als 1875 an der bereits 1845 eröffneten Eisenbahn Dresden-Görlitz-Breslau eingerichtet wurde, entwickelte sich von 1880 an bis etwa 1915 in der Nähe dieser günstig gelegenen Bahnstation ein neuer Ortsteil mit der Bezeichnung "Königswald". Als dessen Begründer gilt Friedrich August Quosdorf. Eine große Zahl pensionierter Beamter, Künstler, Unternehmer und wohlhabender Privatiers wählten Klotzsche-Königswald als ihren Altersruhesitz.

Die amtliche Schreibweise "Klotzsche" wurde am 14. April 1883 eingeführt.

Etwa zu gleicher Zeit entstanden auch die Ortsteile Schänkhübel und Alberthöhe.

Beim Ausbau von Siedlungen im nördlichen Ortsgebiet nach 1920 wurde auch der Gartenstadtgedanke von Hellerau weiter verfolgt. So entstanden die Trobischberg-, die Eigenheim- und die Steinackersiedlung mit Gartengrundstücken.

Am 7. Juni 1903 wurde im Prießnitzgrund das "König-Friedrich-August-Bad" im "Waldluftkurort Klotzsche" nach Erweiterung wiedereröffnet.

1905/07 wurde die Neue Kirche (Christuskirche) in Klotzsche-Königswald erbaut und geweiht.
1927 entstand im Wald gegenüber dem Schänkhübel die Landesschule nach Plänen von Prof. Tessenow und Dr. Kramer. Es entstanden einige Siedlungen mit Ein- und Mehrfamilienhäuser und Gartengrundstücken für Arbeiter und Handwerker.

Mit dem Bau des neuen Dresdner Flughafens 1934/35 und verschiedenen Militärbauten wurde Klotzsche Garnisonstadt und erhielt am 18. November 1935 das Stadtrecht.

Im gleichen Jahr wurde auch der markante Wasserturm eingeweiht.

Nach dem 8. Mai 1945 wurde die Stadt Klotzsche zum Verwaltungssitz (Rayonstadt) für alle umliegenden Gemeinden erhoben.

Durch einen Beschluß des Rates der Stadt Dresden erfolgte am 1. Juli 1950 die Eingemeindung nach Dresden.

In den Jahren nach 1955 prägte die Flugzeugindustrie der DDR den Stadtteil Dresden-Klotzsche. Hier wurde das erste deutsche Passagierstrahlflugzeug - die 152 - entwickelt *1. Auch jetzt noch werden Flugzeugteile für Airbus gefertigt.

Neue Wohngebiete in Plattenbauweise entstanden in den 70-er und 80-er Jahren.

Nach der politischen Wende 1989 wurde der seit 1950 fast vergessene Name "Klotzsche" durch Schaffung eines eigenen Ortsamtsbereiches mit Zuständigkeit für Hellerau, Rähnitz und Wilschdorf wieder zu neuem Leben erweckt.

Im Juni 1994 wurde der Grundstein für eine neue Siemens-Chip-Fabrikgelegt. Heute sind hier über 3.000 Arbeitskräfte mit der modernsten Chiptechnologie Europas beschäftigt. Der Ausbau des schon vorhandenen ehemaligen DDR-Chipwerkes an der Grenzstraße ist ein weiterer Schritt zur Ansiedlung der Elektronikindustrie.

Mit dem Neubau des Autobahnanschlusses "Dresden-Flughafen" erhielt Klotzsche 1998 eine eigene Autobahnzufahrt. Es entstanden ansprechende Wohnsiedlungen mit Namen wie "Fontane-Park", "Pappelhain", "Wohnpark am Königswald" usw. Diese bieten den Bewohnern beste Wohnbedingungen am Rande des unmittelbar angrenzenden Naherholungs- und Landschaftsschutzgebietes "Dresdner Heide".

Klotzsche gilt heute dank moderner, zukunftsorientierter Chiptechnik-Unternehmen und Flughafen als Innovations-, Forschungs- und Transportzentrum der Landeshauptstadt. Der Stadtteil ist darüber hinaus begehrter Wohnort.

(Text Quelle: https://www.dresden.de/de/rath...)

Hellerau

Hellerau

Im Norden der Landeshauptstadt Dresden liegt die ab 1908 angelegte Gartenstadt Dresden-Hellerau oberhalb des Elbtales, nördlich der Hellerberge. Der Stadtteil mit seinen ca 6300 Einwohnern (inkl. OT Wilschdorf, Stand 2020) liegt etwa 6 km vom Stadtzentrum entfernt. In Hellerau sollte Anfang des Jahrhunderts eine Produktionsstätte für Möbel und Wohnhäuser für die dort beschäftigten Arbeiter und Angestellte geschaffen werden gemäß dem Anliegen ihres Gründers Karl Schmidt-Hellerau, einem Anhänger der Lebensreformbewegung, mit kurzen Arbeitswegen, erschwinglichen Wohnkosten und gesunden Arbeits- und Lebensbedingungen.

Hohen Bekanntheitsgrad hat das Festspielhaus Hellerau, 1911 als Bildungsanstalt für Rhythmik nach den Visionen des Wegbereiters der modernen Architektur Heinrich Tessenow und des Musikpädagogen Émile Jaques-Dalcroze erbaut, ist heute Sitz von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Als Bühne der
Landeshauptstadt Dresden zählt HELLERAU zu den wichtigsten interdisziplinären Zentren zeitgenössischer Künste und gilt bis heute als Inspirationsquelle für Architektur, Ausdruckstanz, moderne Designformen und als Wiege der Rhythmikausbildung.

Ganz Hellerau ist heute ein Flächenbaudenkmal was aber nicht ausschließt, dass auch hier Neues entstehen wird. Die Tradition Helleraus ist es ja gerade, Neues und Zukunftweisendes hervorzubringen.

Dank eines breiten bürgerschaftlichen Engagements ist Hellerau sächsischer Kandidat für die deutsche Vorschlagsliste als Weltkulturerbe der UNESCO.

Quelle Text: https://www.hellerau.org/de/ge...


http://www.cicerone-dresden.de...

Wilschdorf

Wilschdorf

Der Stadtteil Wilschdorf geht wahrscheinlich auf eine slawische Siedlung im 12. Jahrhundert zurück. Erstmals erwähnt wurde Wilschdorf im Jahr 1242, als es als Lehen an das Kloster St. Afra in Meißen verkauft wurde. Der Name des Ortes ist mit "Ort am Wolfsbach" oder "Wolfsholz" zu deuten. Nachdem Wilschdorf von 1547 an zum Amte Dresden und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dresden gehörte, wurde es am 1. Juli 1950 nach Dresden eingemeindet.

Seinen ländlichen Charakter hat sich das Dorf trotz einer bedeutenden Industrieansiedlung bis heute erhalten können.

Beachtenswert ist die Anlage als Straßenangerdorf mit alten Fachwerkhäusern und mit der alten Dorfkirche, des ältesten Kirchengebäudes der Stadt Dresden. Diese Kirche beherbergt einen Altar mit einer Abendmahldarstellung, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert und eine eindrucksvolle Fresken-Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert.

Ebenso wie auch bei den anderen Ortschaften des Ortsamtsbereiches Klotzsche sind bei Grabungsarbeiten in Wilschdorf schnurkeramische Tongefäße und bronzezeitliche Gräber gefunden worden, die von einer sehr frühen Besiedlung der Gegend Zeugnis ablegen. Der Dorfgasthof findet wegen der im Jahre 1942 eingebauten, aus dem Lucknerschloß Altfranken stammenden Renaissance-Kassettendecke besondere Beachtung.

Aus dem 17. Jahrhundert wird von Weinbau bei Wilschdorf berichtet. An den seit der Reblausplage 1886 nicht mehr bewirtschafteten Weinbergen entstanden neuere Wohnhäuser, Waldgärten mit Wochenendhäusern und Erholungsheime, sowie die beliebte Gaststätte "Waldmax".

Nordwestlich der Autobahnzufahrt Hellerau liegen im Waldgebiet der Jungen Heide die "Oltersteine". Es sind Reste von Braunkohlenquarzit aus der Eiszeit. Die sagenumwobenen Steine stehen seit 1937 unter Naturschutz und sind ein beliebter Rastpunkt bei Wanderungen in der waldreichen Umgebung.
Die nahegelegenen Waldteiche, die von dem Buchdrucker Max Hünig 1927 als Erholungsgebiet bekannt gemacht wurden, bieten ebenfalls reichlich Gelegenheit für Entspannung und Badespaß.

Wilschdorf ist verkehrstechnisch gut erschlossen und durch Buslinien mit Dresden und anderen Orten verbunden.

Im Jahre 1996 erwarb die amerikanische Firma AMD westlich des Ortes größere Landflächen und erbaute mit Unterstützung des Freistaates Sachsen und der Stadt Dresden einen modernen Fertigungskomplex für Bauteile der Computerbranche. Damit wird das Gebiet um Wilschdorf nun auch wirtschaftlich erschlossen.


Quelle Text u.a.: https://www.dresden.de/de/rath...

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