Oberwartha ist seit 1997 Ortschaft von Dresden und liegt im
linkselbischen Hochland an der westlichen Grenze der Landeshauptstadt
zur Gemeinde Klipphausen.
Bereits 1994 wurde es als eigenständige Ortschaft zur Gemeinde
Cossebaude eingemeindet. Archäologische Funde beweisen, dass die Flure
der heutigen Ortschaft bereits in der Steinzeit (8.000 – 5.000 v. Chr.)
besiedelt waren. Bei Bauarbeitern wurden weitere archäologische Objekte
gefunden, die auf Siedler der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.) hinweisen.
Erstmals wurde Oberwartha 1266 in einer Urkunde als "Wartha" erwähnt.
Der Ortsname ist damit gleichen Ursprungs wie das benachbarte
Niederwartha. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich Oberwartha im Besitz
des Bischofs von Meißen. Dieser begründete auch den Weinbau in
Cossebaude, der neben der Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig
in der Region war. Den Mittelpunkt des Ortes bildete ein Klostergut,
welches Bischof Albert II. 1266 dem Domkapitel zu Meißen übereignete. In
Folge dessen blieb Oberwartha fast 250 Jahre lang im Besitz kirchlicher
Würdenträger. Erst 1501 wurden die Flurstücke des Klostergutes an die
Dorfbewohner aufgeteilt, blieb jedoch weiterhin wirtschaftlicher
Mittelpunkt von Oberwartha. Ab Beginn des 19. Jahrhunderts lenkten
fortan bürgerliche Familien die Geschicke der Gutswirtschaft in
Oberwartha, wie der Kaufmann Fritz Arndt. Dieser Unternehmer erwarb das
Anwesen 1885 und begann mit der grundlegenden Umgestaltung der
Gutswirtschaft. So ließ er die vorhandenen Gebäude im Neorenaissancestil
umbauen und bezeichnete diese fortan als "Klosterhof". Ferner führte er
in der Landwirtschaft neuartige Düngeverfahren und weitere
kulturtechnische Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens ein, er legte
Kleinfelder zu größeren Flächen zusammen und setzte sich für eine
Verbesserung der dörflichen Infrastruktur ein. Außerdem förderte er die
Bebauung der Oberwarthaer Ortsflur mit Villen und somit den Zuzug
wohlhabender Bürger.
Nach 1900 entstanden in diesem Zusammenhang einige Villensiedlungen
an den Elbhängen und 1914 auch ein kleines Kurhaus. 1928 begann unweit
des Ortes der Bau des oberen Stausees für das neue Pumpspeicherwerk
Niederwartha, wobei der Silbergrund geflutet wurde. Weitere Wohnhäuser
entstanden in den 1920er und 1930er Jahren. Nach dem Tod von Fritz
Arndts ging das Klostergut zunächst an dessen Tochter und ihren Mann und
blieb bis 1945 in Privatbesitz. Mit der Bodenreform wurde das Gut
jedoch enteignet. Ab 1956 nutzte eine LPG die Gebäude, welche immer mehr
verfielen.
Seit 2007 wurden erste Sicherungs-, Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durch einen Investor veranlasst. 2010 wurde mit einer Sanierung begonnen. Allerdings ist das historische Gebäude des Klostergutes noch immer eine Ruine.