Wissen Sie wer der Macchiavelli dieser Bundesregierung ist?
Robert Habeck hat in dieser Woche viel Jubel ausgelöst, mit der Ankündigung die Gasumlage nicht umsetzen zu wollen. Um die Wärme- und Energieversorgung in der kommenden Kälteperiode zu sichern, hatte das Bundeskabinett Anfang August im schriftlichen Umlaufverfahren eine befristete Gas-Sicherungsumlage (auf Basis des § 26 Energiesicherungsgesetz) verabschiedet. Ab Oktober sollte sie gelten. Danach gab es nicht nur aus unserer Fraktion starke Kritik, sondern auch von Ökonomen und Wirtschaftsverbänden. Selbst in der Regierungskoalition wurde von handwerklichen Fehlern gesprochen. „Zweifelsohne habe Habeck einen interessanten Kommunikationsstil und natürlich merken wir, dass das in der Öffentlichkeit gut ankommt", sagte Lars Klingbeil beispielsweise auf Zeit-Online. Am Ende zählten in der Politik aber nicht nur schöne Worte. Da muss ich ihm Recht geben. Es muss vor allem das Ergebnis stimmen. Daran werden wir gemessen. Das Ergebnis von Habeck ist nun: Er kippt die eigene Gasumlage wenige Tage vor Inkrafttreten. Dafür verkündet er gemeinsam mit Christian Lindner einen 200 Milliarden teuren Schutzschirm und eine Gaspreisbremse. So schnell lässt sich das Ganze aber gar nicht rückabwickeln. Ich bin gespannt, wie die praktische Umsetzung aussehen wird. Also wieder viele schöne Worte und trotzdem nicht allzu viel Klarheit.
Man muss das neue Paket sowohl positiv als auch negativ sehen. Einerseits ist es begrüßenswert, dass die Bundesregierung nach langem Hin und Her endlich zu Entscheidungen kommt. Andererseits ist aber völlig unklar, wie die Koalition die Gaspreisbremse ausgestalten und die 200 Milliarden Euro einsetzen will. „Die Zahl 200 Milliarden Euro überrascht uns einigermaßen“, fasst es unser Fraktionsvorsitzender Merz zusammen. Es sei nicht nachvollziehbar, wie sie errechnet worden sei. Angesichts der Schwierigkeit, eine Gaspreisbremse zu gestalten, sieht er die Bundesregierung „am Beginn eines Gesetzgebungsmarathons“. Mit Blick auf die schweren handwerklichen Fehler, die die Bundesregierung bei der Gasumlage gemacht hat, zeigte Friedrich Merz sich skeptisch, was bei dem neuen Vorhaben herauskommt. Ich hoffe sehr, dass die Koalition es dieses Mal besser macht und am Ende ein funktionierendes Instrument zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger steht.