Der Ortsteil Cossebaude liegt linkselbisch im äußersten Nordwesten
der Landeshauptstadt Dresden und ist Namensgeber der gleichnamigen
Ortschaft. Die Ortschaft entstand in seiner heutigen Gestalt 1974 durch
den Zusammenschluss der Gemeinden Niederwartha, Gohlis (Ortsteile
Nieder- und Obergohlis) und Cossebaude (mit dem 1970 eingemeindetem
Neu-Leuteritz). 1994 kam noch Oberwartha hinzu, welches aber den Status
als selbständige Ortschaft innerhalb der Gemeinde Cossebaude innehatte.
Bei der Eingemeindung Cossebaudes 1997 nach Dresden schied Oberwartha
aus dem Gemeindeverband aus und wurde als eigenständige Ortschaft in die
Landeshauptstadt aufgenommen.
Cossebaude zählt zu den ältesten Orten im oberen Elbtal und wurde
1071 in der sogenannten “Benno-Urkunde” erstmals erwähnt. Die geschützte
südliche Hanglage beförderte den Weinbau in Cossebaude. Bereits im 11.
Jahrhundert soll Bischof Benno hier den ersten Weinberg angelegt haben.
Jahrhundertelang war der Weinbau der wichtigste Erwerbszweig des Ortes.
Nach 1350 entstand in Cossebaude die bis heute erhaltene Alte Kapelle.
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde neben dem Weinbau auch der Obstbau
eingeführt.
Anfang des 17. Jahrhundert befand sich Cossebaude im Besitz des
Geheimrates Dr. Aichmann, der den Weinbau modernisierte. In Folge des
Dreißigjährigen Krieg kam der Ort 1619 in die Hand des sächsischen
Kurfürsten und unterstand nun vollständig dem Amt Dresden. Zu den
wichtigsten Ereignissen in der Ortsgeschichte gehören die 1645 in
Cossebaude begonnenen Vorverhandlungen zwischen Sachsen und Schweden zum
Friedensvertrag von Kötzschenbroda, der für Sachsen den Dreißigjährigen
Krieg beendete. Hieran erinnert der “Friedensstein” vor dem
gleichnamigen Hotel an der Meißner Landstraße.
Bis ins 19. Jahrhundert lebten die Bewohner des Dorfes vorrangig vom Obst- und Weinbau sowie der Landwirtschaft. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann die Industrialisierung des Elbtals maßgeblich durch die über Cossebaude geführte Eisenbahnstrecke Dresden-Berlin mit einer neuen Elbbrücke bei Niederwartha gefördert. Die eingeschleppte Reblaus beendete um 1880 die Bedeutung des Weinanbaus in Cossebaude vorerst. Um die Jahrhundertwende war der Ort ein Zentrum der industriellen Bauwirtschaft. So zählten die in Cossebaude ansässigen Firmen Windschild & Langelott und Dyckerhoff & Widmann zu den deutschlandweit bedeutendsten Firmen aus der Frühzeit des Betonbaus.
1906 erhielt Cossebaude einen Straßenbahnanschluss nach Dresden,
die Linie wurde 1990 jedoch eingestellt und durch einen Bus ersetzt.
Cossebaude blieb ein beliebter Industrie- und Wohnvorort Dresdens. So
entstanden am Rande des Ortszentrums in den 1970er und 80er Jahren
Plattenbauten. Der Weinbau erlebte zu DDR Zeiten eine Renaissance in
Cossebaude und wird heute sowohl gewerblich als auch von Hobbywinzern
betrieben.
Zu den bedeutendsten Bauvorhaben der letzten Jahre
gehörte die neue Straßenbrücke in Niederwartha, die Ende des Jahres 2011
eingeweiht wurde. Planungen für die Neutrassierung der Bundesstraße B6
in Cossebaude parallel zur Bahntrasse stellen die künftigen
Herausforderungen da.