Cotta

Dresden-Cotta

Der Stadtbezirk besteht aus den Ortsteilen Briesnitz mit Stetzsch, Kemnitz, Leutewitz und Alt-Omsewitz, Cotta mit Friedrichstadt-Südwest, Gorbitz Nord/Neu-Omsewitz, Gorbitz-Ost, Gorbitz-Süd, Löbtau-Nord, Löbtau-Süd, Naußlitz mit Wölfnitz, Roßthal, Dölzschen und Niedergorbitz.

Cotta wurde 1328 erstmals als Cottowe urkundlich erwähnt und 1903 nach Dresden eingemeindet. Heute leben hier etwa 8 000 Einwohner.

Der Stadtteil Kemnitz wurde 1254 erstmals urkundlich unter dem Dorfnamen Kemnitz erwähnt - heute leben hier etwa 700 Einwohner.

In Löbtau - 1068 erstmalig in einer Urkunde als Liubitowa erwähnt - leben heute etwa 13.400 Einwohner.

Omsewitz-Burgstädtel wurde 1317 als Omasuwitz erstmals urkundlich erwähnt und 1930 nach Dresden eingemeindet. Heute leben hier mehr als 1.850 Einwohner.

Roßthal-Neuimptsch wurde 1319 unter dem Namen Rosztyl erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1923 wurde der Ortsteil nach Dölzschen und 1945 nach Dresden eingemeindet und zählt heute mehr als 1.500 Einwohner.

1260 wurde Stetzsch erstmals unter dem Namen Steitz in einer Urkunde erwähnt.

Als Wolfticz wurde Wölfnitz 1357 erstmalig erwähnt.

Leutewitz wurde 1071 in der berühmten Bor-Urkunde erstmals als Luciwice erwähnt.

Anfang des 12. Jahrhunderts wurde Naußlitz als Gassendorf angelegt und 1903 nach Dresden eingemeindet.

Briesnitz - in der berühmten Bor-Urkunde 1071 erstmals als Bresnice erwähnt - wurde 1921 nach Dresden eingemeindet.
Heute leben hier fast 10.000 Einwohner. Damit ist der Stadtteil, neben Gorbitz, einer der bevölkerungsreichsten des Ortsamtes Cotta.

Aus dem früheren Kammergut Gorbitz wurde 1981 eines der größten Neubaugebiete in Dresden. In Gorbitz leben mehr als 20.000 Einwohner.

Dölzschen wurde 1144 erstmals urkundlich erwähnt und 1945 nach Dresden eingemeindet. Im Ortsteil leben heute etwa 2.100 Einwohner.

Gorbitz

Gorbitz Neu

Der Stadtteil Gorbitz liegt in Hanglage im Westen der Landeshauptstadt Dresden und zählt zum Ortsamtsbereich Cotta. Begrenzt wird er von den Ortschaften Altfranken und Gompitz, den Stadtteilen Cotta, Leutewitz, Löbtau, Naußlitz, Omsewitz, Roßthal und Wölfnitz sowie Pesterwitz (Große Kreisstadt Freital).

Wer denkt, dass Gorbitz nur aus dem gleichnamigen Neubaugebiet besteht, der irrt. Die slawische Siedlung Gorbitz wurde 1206 erstmals als Gurbewicz urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom altsorbischen Wort Gora ab, was so viel wie Hügel bedeutet. Gorbitz besaß zwei Dorfkerne, welche ab 1573 die selbstständigen Landgemeinden Ober- und Niedergorbitz bildeten. Während Obergorbitz ein wohlhabendes Bauerndorf war, dessen Güter sich bis heute zum Teil erhalten haben, wohnten in Niedergorbitz vorrangig Häusler und Tagelöhner.

Dritter Ortsteil war das frühere Kammergut an der Kesselsdorfer Straße, dessen Felder heute vom Neubaugebiet Gorbitz eingenommen werden. Das Kammergut ging aus einem bereits im Mittelalter bestehenden Vorwerk hervor und gehörte 1445 der Familie Busmann. 1644 erwarb es Kurfürstin Magdalena Sybilla. Durch weitere Gebietsankäufe betrug die Gutsfläche letztlich über 150 Hektar, hierzu gehörten auch zwei Weinberge, eine Brennerei und eine Brauerei. 1832 wurde das Kammergut Gorbitz vom Staat übernommen und bildete bis 1924 einen selbständigen Gutsbezirk. In dem Herrenhaus des Kammergutes befindet sich heute ein Gasthof.

1745 war Gorbitz von den Ereignissen der Schlacht bei Kesselsdorf betroffen, die sächsischen Truppen erlitten hier eine vernichtende Niederlage gegen die preußische Armee. Auch im Siebenjährigen Krieg kam es um Gorbitz zu Kampfhandlungen, bei denen einige Höfe zerstört wurden.

Im 19. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl des Ortes deutlich an, insbesondere durch den Ausbau der Kesselsdorfer Straße und den Zuzug von Bergleuten aus dem Plauenschen Grund. So lebten in Niedergorbitz um 1840 bereits 1.300 Menschen, damit war der Ort eine der größten Landgemeinden in der Dresdner Umgebung. Da die Lebensverhältnisse der Bergarbeiterfamilien teilweise katastrophal waren, begünstigten diese den Ausbruch der Cholera im Jahr 1873. Diese Epidemie war die letzte ihrer Art im Dresdner Raum und breitete sich von Niedergorbitz bis nach Löbtau und in die Wilsdruffer Vorstadt aus.

1921 wurden Ober- und Niedergorbitz als Stadtteile zu Dresden eingemeindet. 1924 folgte das Kammergut Gorbitz. Obwohl in den 30er Jahren einige Siedlungshäuser entstanden, blieben weite Teile der Ortsflur weiterhin unbebaut.

1945 wurde in der ehemaligen Gaststätte “Zum Reichsschmied” an der Kesselsdorfer Straße das erste Dresdner Rundfunkstudio eingerichtet. Aus diesem entwickelte sich ab 1955 das Trickfilmstudio der DEFA. Die früheren Felder des Kammergutes fielen 1946 unter die Bodenreform und wurden ab 1952 von der LPG "Einheit" und "Bergland" bearbeitet.

1979 begannen auf Beschluss des Rates der Stadt Dresden Vorbereitungen zum Bau des größten Dresdner Neubaugebietes auf den Fluren des früheren Kammergutes Gorbitz. 1981 wurde der Grundstein zum ersten Wohnkomplex gelegt. Bereits Anfang 1982 konnten die ersten neuerrichteten Wohnungen an ihre künftigen Mieter übergeben werden. Bis Ende der 1980er Jahre entstanden in den insgesamt vier Wohnkomplexen ca. 14.000 Wohnungen für rund 36.000 Einwohner. Neben den Plattenbauten der Serie WBS 70 wurden auch vier 17-geschossige Wohnhochhäuser am Amalie-Dietrich-Platz errichtet. Gleichzeitig entstand 1983 eine neue Straßenbahnverbindung mit Gleisschleife. Zu beiden Seiten dieser zentralen Achse wurden einige Pavillons mit Geschäften und Gaststätten erbaut. Trotz aller Bemühungen blieb die Siedlung am Gorbitzer Hang ein wenig attraktives, monotones Plattenbaugebiet, in dem es vor allem an Grünflächen und kulturellen Einrichtungen mangelte. Erst nach der Wende 1990 begann eine schrittweise Aufwertung des Viertels. So entstand 1992 ein kirchliches Gemeindezentrum mit der St. Philippus-Kirche, 1992/96 folgten moderne Einkaufszentren am Amalie-Dietrich-Platz, am Merianplatz und an der Harthaer Straße.

Darüber hinaus begann die Umgestaltung der vorhandenen Wohnblöcke, die farblich ansprechender gestaltet und zum Teil baulich verändert wurden. Dieser Prozess wurde vom Abriss leerstehender Wohnblöcke begleitet. Auf den hierbei geschaffenen Flächen entstanden neue Grünflächen und Standorte für individuelle Wohnformen.Ferner wurden in weiten Teilen die bestehenden Plattenbauten saniert und modernisiert.

Als prämiertes Beispiel der modernen Stadtumgestaltung gilt das Pilotprojekt "Kräutersiedlung". Um die Attraktivität des am oberen Rand von Gorbitz gelegenen Quartiers zu erhöhen, wurden die oberen Etagen der bestehenden WBS 70-Plattenbauten abgetragen, die Blockstruktur durchbrochen und die verbliebenen Wohnungen mit nichtstandardisierten, zeitgemäßen Grundrissen ausgestattet und durch moderne Balkons bzw. Terrassen ergänzt.

Löbtau

Loebtau

Löbtau ist der älteste Ort von Dresden und eine der ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im Elbtal. Den Ursprung des Dorfes bildete das heutige Altlöbtau. Über viele Jahrhunderte war es ein reiches Bauerndorf an der Weißeritz. Da es vorwiegend von Viehzucht lebte, wurde Löbtau auch spöttisch „Kuhlöbte“ genannt.

Ab dem 17. Jahrhundert entstanden an der Weißeritz Gewerbebetriebe. Durch die Ansiedlung vieler Fabriken im 19. Jahrhundert entwickelte sich eines der ältesten Industriegebiete Sachsens und formten den Ort zur Vorstadtgemeinde und zum Arbeiterwohnort. In dieser Zeit entstanden auch die Würfelhäuser nach den Plänen von Emil Überall der 1875 den Bebauungsplan für Löbtau erstellte. Die Dresdner “Kaffeemühlen“ genannten Wohnhäuser prägen noch heute den Stadtteil. Schrittweise verschwanden landwirtschaftliche Flächen und der dörfliche Charakter. Bis zur Eingemeindung im Jahre 1903 war Löbtau mit circa 39 000 Einwohnern zur zehn größten Landgemeinde Sachsens gewachsen.

1990 waren ca. 15 % der oft mehr als 80 Jahre alten Gebäude ruinös und dem Verfall preisgegeben. Die Hälfte der Wohngebäude wiesen starke Schäden auf. Ein Drittel aller Wohnungen standen leer: Spielplätze waren nicht vorhanden es gab kaum PKW-Stellplätze, stattdessen viele wilde Parkplätze auf Brachflächen. Seit 1993 bemüht sich die Stadt Dresden intensiv um den Erhalt und die Entwicklung Löbtaus. Auf der Grundlage einer umfangreichen Bestandsaufnahme erarbeiteten die Stadt unter Beteiligung der Bewohner ein Konzept für die Erneuerung des Stadtteils.

Seit Jahren blüht der lebhafte Stadtteil Löbtau auf! Junge Familien mit Kindern ziehen hinzu, Studenten finden in der Nähe zum Zentrum bezahlbaren Wohnraum und an vielen Stellen laden grüne Oasen zum Spielen und Verweilen ein. Inzwischen zählt Löbtau ca 1666 Einwohner (Stand 2019).

Die für unser Stadtteilsignet gewählte Friedenskirche ist eine von 43 deutschlandweit errichteten Kirchen im Rahmen des Bartningschen Notkirchenprogramms, 41 davon
stehen noch heute.


Text Quelle: https://www.dresden.de/de/stad...

Briesnitz

Der 1921 eingemeindete Dresdner Stadtteil Briesnitz gehört zum Ortsamtsbereich Cotta und liegt im Westen von Dresden. Der Stadtteil grenzt an die Elbe sowie die Stadtteile Kemnitz, Cotta, Omsewitz und Leutewitz.

Erstmals wurde Briesnitz 1071 als „Bresnice“ urkundlich erwähnt und war einst Standort einer slawischen Wallanlage. Hier entstand im Zuge der deutschen Ostkolonisation ein deutscher Burgward, der den politischen und kirchlichen Mittelpunkt der Orte im oberen Elbtal bildete. Reste der Wehranlage wurden 1991 bei Bauarbeiten an der Meißner Landstraße entdeckt und können bis heute besichtigt werden.

Der Burgward Briesnitz verlor im 13. Jahrhundert seine militärische Funktion und wurde im Mittelalter Sitz eines bischöflichen Gerichts, dem zeitweise 40 Orte unterstanden. Mit der Reformation endete 1539 die Herrschaft des Bischofs von Meißen und Briesnitz gehörte nun dem Amt Dresden.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde Briesnitz als Wohnort von wohlhabenden Dresdner Familien entdeckt, die hier Landbesitz erwarben. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in Briesnitz weitere Siedlungen und Gewerbebetriebe, die die dominierende Landwirtschaft zunehmend zurückdrängten. 1904 wurde bei Brunnenbohrungen an der Meißner Landstraße eine eisenhaltige Mineralquelle entdeckt, die 1910 zur Gründung der "Briesnitzer Stahlquelle GmbH" führte.

Der wirtschaftliche Aufschwung und die wachsende Einwohnerzahl machten nun auch eine Verbesserung der Verkehrsanbindung erforderlich. 1875 entstand die Bahnstrecke von Dresden über Cotta - Cossebaude nach Berlin. Allerdings musste Briesnitz wegen der ungünstigen topografischen Lage auf eine eigene Station verzichten. Stattdessen verkehrte ab 1875 eine privat betriebene Pferdeomnibuslinie von Briesnitz nach Dresden. Mit der Verlängerung der Straßenbahnstrecke vom Cottaer Schusterhaus nach Cossebaude wurde diese 1906 überflüssig. Die Bahn nahm am 27. September ihren Betrieb auf, erhielt 1938 eine neue Trassenführung entlang der Meißner Landstraße und wurde 1990 durch eine Buslinie ersetzt. Zeitweise besaß Briesnitz auch eine Dampfschiffstation sowie einen kleinen Hafen am Elbufer, über welchen vorrangig Ziegel und Kohle transportiert wurden.

1912 wurde mit dem Bau einer Eigenheimsiedlung auf Briesnitzer Flur, nach dem Vorbild der Gartenstadt Hellerau, begonnen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden insgesamt 138 Häuser mit Gärten, Spielplätzen und öffentlichen Grünflächen. Nach der Eingemeindung 1921 wurde diese Siedlung bis zum Eintritt des 2. Weltkrieges 1939 erweitert, allerdings ab 1927 nur noch mit Reihenhäusern. Der architektonische Baukomplex steht heute unter Denkmalschutz.

Mit dem Ausbau des Autobahnzubringers 1938 und der neu trassierten Meißner Landstraße wurde die historisch gewachsene Ortsstruktur erheblich verändert. Rund um die Briesnitzer Kirche sind jedoch noch eine Reihe historischer Gebäude des alten Dorfkerns erhalten. Nach der Wiedervereinigung folgten außerdem einige moderne Wohnsiedlungen.

Seit einiger Zeit bemüht sich ein Verein um die Wiederherstellung des Volksparkes Briesnitz entlang der Meißner Landstraße, den ich bei seiner Arbeit mit meinen Möglichkeiten unterstütze. Auch das neben dem Briesnitzer Volkspark gelegene Theater Junge Generation unterstütze ich nach Kräften, den Umzug in das Kraftwerk Mitte sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Wir verlieren im Dresdner Westen ein wichtiges und erhaltenswertes Jugendtheater. Wir gewinnen in der Dresdner Innenstadt aber eine weitere Attraktion.

Die Briesnitzer Kirche

Die heutige Kirche entstand um 1260 und gehört somit zu den ältesten Kirchen in Dresden und Sachsen. In ihren Grundzügen ist sie bis zur Gegenwart erhalten geblieben. Ihr heutiges Gesicht erhielt die Kirche 1882 durch Umbau und Sanierung unter der Leitung des Dresdner Baurats Möckel.

Durch die erhöhte Lage der Kirche ist sie von vielen Punkten Dresdens aus erkennbar. Darüber hinaus können die Besucher vom Turm aus einen besonders schön Ausblicke elbaufwärts zum Stadtzentrum und zu den Bergen des Elbsandsteingebirges sowie elbabwärts in die Lößnitz und das Meißener Land genießen.

Aus Sorge um den baulichen Zustand des Kirchturmes hat sich im Jahr 2005 der Förderverein Kirche Dresden-Briesnitz e.V. gegründet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kirchgemeinde bei der baulichen Instandsetzung und Erhaltung sowie der Verbesserung der Nutzbarkeit des Kirchengebäudes ideell und finanziell zu unterstützen.

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