Ddr Antrag Forschung

Meine Initiative zu Erhalt und Stärkung von DDR-Forschung

Die DDR war ein Staat mit viel Unrecht. Das treibt mich bis heute sehr um! Ich bin überzeugt, dass bundesweit, aber auch in den einzelnen Bundesländern noch viel Aufarbeitung vor uns liegt.

Deshalb war ich alarmiert, als ich herausfand, dass die Bundesregierung die Forschungsfinanzierung zum DDR-Unrecht zurückfahren möchte. (Hier geht es zur Übersicht meiner Fragen an die Bundesregierung.) Ein Ergebnis davon, mein nächster Antrag liegt nun vor und wurde am 14. Juni 2023 im Plenum diskutiert:

Hintergrund

Robert M. Zoske schreibt in seinem Buch ("Sophie Scholl: Es reut mich nichts - Porträt einer Widerständigen"): „Die Bilder von Sophie Scholl kennt jeder: Die dramatischen Filmszenen im Lichthof der Münchner Universität haben sich ins kulturelle Gedächtnis eingefräst.“ Sophie Scholl und der Widerstand im Nationalsozialismus stehen auf jedem Schullehrplan, sind für viele Menschen ein Begriff. Doch wer kennt eigentlich Herbert Belter und Werner Gumpel? Zusammen mit Gleichgesinnten verteilten die Studenten im Jahr 1950 Flugblätter an der Universität Leipzig, die sich an politisch Andersdenkende richteten. Sie wurden deswegen verhaftet. Werner Gumpel wurde wegen antisozialistischer Propaganda, terroristischer Unterstützung und Spionage zu zweimal 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Herbert Belter wurde in einem nicht-öffentlichen Geheimverfahren 1950 durch ein Sowjetisches Militärtribunal in Dresden zum Tode verurteilt, anschließend nach Moskau gebracht und 1951 durch Genickschuss hingerichtet.

Der Widerstand der Belter-Gruppe wird zwar erforscht, bleibt jedoch weiterhin in der Bevölkerung kaum bekannt.

Grundsätzliche Forderungen

Die Bundesregierung muss die in der ersten Förderrunde bereitgestellten Mittel für die "Forschungsverbünde SED-Unrecht" auch in der zweiten Förderrunde in mindestens gleicher Höhe zur Verfügung stellen und die DDR-Forschung über die Förderrichtlinie hinaus in der Wissenschaft verstetigen.

Aus Sicht der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist es den Forschungsverbünden in den vergangenen Jahren – trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie - gelungen, das Wissen über die DDR grundlegend zu erweitern und wertvolle Impulse für die DDR-Forschung in Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Gedenkstätten zu geben. Diese wichtige Bundesförderung ist für die Forschungsverbünde von großer Bedeutung.

Gerade jetzt fangen viele Zeitzeugen an zu erzählen, was sie erleben mussten. Deshalb müssen wir gemeinsam mit Historikern und Zeitzeugen, Psychologen und Soziologen die DDR-Forschung breit aufstellen.

Lars Rohwer, MdB

Es gibt zahlreiche Vorgänge in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR, die zwar in Ansätzen bekannt, jedoch nicht erforscht sind. Oder aber sie sind erforscht, trotzdem öffentlich kaum bekannt wie eben das Beispiel der Belter Gruppe zeigt. Die wissenschaftliche Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der realsozialistischen Diktatur ist und bleibt von besonderer gesamtdeutscher Verantwortung und ist enorm wichtig für die Wissensvermittlung an unsere Schülerinnen und Schüler - denn ohne Forschung keine Lehre.

zum Erhalt und zur Stärkung von DDR-Forschung

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