Bundeswehr-Mandat für Mali und Niger
In der letzten und in dieser Sitzungswoche waren wieder Bundeswehrmandate Thema im Plenum. Beide Einsätze finden in einer schwierigen Region in Afrika statt. Dem Ausbildungsmandat in Niger habe ich letzte Woche gemeinsam mit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zugestimmt. Das zentrale Argument war für mich, dass wir dort ausdrücklich gewollt und erwünscht sind von Seiten der dortigen Regierung. Es gibt sicherlich viele Gründe, die auch gegen eine solches Mandat in dieser instabilen Region stehen, aber letztlich war dies für mich entscheiden, dass wir in der Ausbildung der Armee von Niger als hilfreicher Partner gelten. Bei dem Mandat in Mali habe ich schon seit Längerem Bauchschmerzen. Die Bundeswehr soll sich nun letztmalig an der „Multidimensionalen Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali“ (Minusma) beteiligen und nach Auffassung der Bundesregierung bis nächstes Jahr den Rückzug aus der Mission vorbereiten. Die erste Lesung fand in dieser Sitzungswoche statt. Vor genau einem Jahr habe ich mich im Mai 2022 bei der Abstimmung bereits enthalten, obwohl meine Fraktion dem Mandat zugestimmt hat. Mittlerweile ist die Meinung in der Fraktion gedreht und auch meine Kollegen sind der Meinung, dieser Auftrag der Bundeswehr ist nicht mehr sachgerecht, teilweise gänzlich nicht ausführbar und damit im Lichte der Auftragszielsetzung weitgehend wirkungslos. Dies wird sich auch in den kommenden Monaten erwartbar nicht ändern. Die Verweigerung von Genehmigungen zum Einsatz von Aufklärungsdrohnen, die regelmäßige Behinderung und Verzögerung von Transportflügen und die nicht durchgehend verfügbare Luftunterstützung als Rückversicherung des deutschen Kontingents, sind inakzeptable Rahmenbedingungen. Der damit nur noch punktuelle und gefährlichere Einsatz der Bundeswehr schafft mehr zusätzliche Gefahren, als dass ein Mehrwert für die örtliche Bevölkerung und deutsche Interessen geschaffen wird.
Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion sehen wir keine sinnvolle und vertretbare Möglichkeit, die Soldatinnen und Soldaten wie von der Bundesregierung geplant bis zum Mai 2024 in Mali zu belassen, sondern fordern einen schnellstmöglichen und geordneten Abzug unserer Soldatinnen und Soldaten bis spätestens Ende 2023. Dazu haben wir im Februar 2023 einen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht, dessen Beschlussempfehlung in der nächsten Sitzungswoche mit der 2. Lesung abgestimmt werden soll.