Wasser-Anhörung, Plenum und gleich drei Reden
Im Plenum hat uns vor allem die Vorstellung des Wirtschaftsberichts der Bundesregierung beschäftigt. Während die Weltwirtschaft wächst und die großen Wirtschaftsnationen ein Wirtschaftswachstum verzeichnen, verschlechtert sich die ökonomische Lage Deutschlands zunehmend. Während die Bauernschaft weiter lautstark überall im Land protestiert, weil sie an ihren Grund und Boden gebunden sind, um zu produzieren, verabschiedet sich die Wirtschaft still und leise aus unserem Land.
Bereits im Vorjahr 2023 gab es einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent, insbesondere im produzierenden Gewerbe, das um 1,5 Prozent schrumpfte. Die Produktion in der energieintensiven Industrie sank allein im Dezember 2023 im Vergleich zum Vormonat um weitere 5,8 Prozent. Der Abfluss von Kapital aus Deutschland erreicht 2024 ein nie dagewesenes Ausmaß und setzt sich fort seit dem Jahr 2022.
Viele Unternehmen verlagern aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen Teile oder sogar die gesamte Produktion ins Ausland. Bereits im vergangenen Jahr kündigten Unternehmen an, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern, falls die EU-Kommission und insbesondere die Ampel-Regierung nichts gegen die Flutung chinesischer Solarzellen zu Dumpingpreisen auf dem europäischen Markt unternehmen würde. Nun bekommt die Bundesregierung ihre Untätigkeit zu spüren und muss sich dafür verantworten, dass die größte Solarfabrik Europas gezwungen ist, ihren Standort in Sachsen zu schließen.
Um die deutsche Wirtschaft aus ihrer misslichen Lage zu helfen, hat meine Fraktion ein Sofortprogramm für die deutsche Wirtschaft im Deutschen Bundestag vorgelegt, das neben mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Stärkung der strukturellen Wettbewerbsfähigkeit auch ein Paket aus Sofortmaßnahmen umfasst. Die Ampelparteien haben jedoch wieder einmal bewiesen, dass sie nicht fähig sind, auf Vorschläge aus der Opposition einzugehen und gleichzeitig keine zielführenden Maßnahmen selbst initiieren können. Mit diesem Verhalten gefährdet die Bundesregierung die gesamte deutsche Wirtschaft.
Infolge des bevorstehenden Braunkohleausstiegs treten langsam weitere Auswirkungen in das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Meine Fraktion hat im Umweltausschuss eine öffentliche Anhörung zum Thema „Folgen des Kohleausstiegs beachten – Wassermanagement für die Spree und deren Nebenflüsse sichern“ aufgesetzt, als Vorsitzender der AG “Elbe” habe ich an dieser teilgenommen. Ein Sachverständiger war Dr. Wolfram Kritzner vom Ingenieurbüro für Wasser und Boden GmbH aus Bannewitz, der dem Ausschuss erläuterte, dass die Elbe nur unter ganz bestimmten Bedingungen dazu beitragen kann, Wasser für ein Wassermanagement in der Lausitz zur Verfügung stellen. Entscheidend war für mich, dass er dafür einen Planungs-, Genehmigungs- und Realisierungszeitraum von mindestens, eher 20 Jahren ansetzt. Damit ist jegliche Debatte von einem früheren Kohleausstieg als 2038 für mich vom Tisch. 40% des Wassers der Spree stammt aus dem Pumpwerken des Braunkohletagebaus in der Lausitz. Die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt muss aber gesichert sein.