Kemnitz

Kemnitz ist ein Stadtteil im Westen der Landeshauptstadt Dresden und zählt zum Ortsamtsbereich Cotta. Begrenzt wird Kemnitz von der Elbe, den Stadtteilen Briesnitz und Stetzsch sowie der Ortschaft Mobschatz.

An der Mündung des Zschonergrundbaches in die Elbe entstand die slawische Siedlung Kemnitz im 12. Jahrhundert, welche erstmals 1254 urkundlich erwähnt wurde. Der Ort gehörte ab 1324 den Meißner Domherren Heinrich und Albrecht von Guben und kam nach der Reformation zum Prokuraturamt Meißen. Landwirtschaft und der Fischfang in der Elbe waren die Haupteinnahmequellen des Dorfes. Zum Dorf gehörte eine um 1324 erwähnte Mühle im Zschonergrund, 1566 entstand eine weitere Wassermühle, aus der die später beliebte Ausflugsgaststätte "Weltemühle" hervorging.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Kemnitz zum Wohnvorort von Dresden, wozu auch der Bau der Eisenbahnstrecke nach Berlin (1875) und der Straßenbahn nach Cossebaude (1906) beitrug. 1921 wurde Kemnitz nach Dresden eingemeindet. Nach der Eingemeindung entstanden außerhalb des Dorfkerns weitere Wohnsiedlungen an den Hängen des Zschonergrundes, der bereits zuvor beliebtes Naherholungsziel der Dresdner Bevölkerung war. Durch den Bau der Autobahn 1935 wurde massiv in die Struktur des Dorfes eingegriffen und ein Großteil der alten Bauernhöfe abgerissen. An ihrer Stelle wurde die neue Anschlussstelle Dresden-Altstadt geschaffen und eine moderne Stahlträgerbrücke über die Elbe errichtet.

Heute ist nur noch wenig aus der dörflichen Vergangenheit des Ortes erhalten geblieben. Allerdings wurde die 1945 geschlossene "Weltemühle" komplett saniert und als Hotel & Restaurant wiedereröffnet.